22.000 Tonnen Altpapier werden hier umgeschlagen
Seit 1991 gibt es das Abfallwirtschaftszentrum Main-Kinzig in Gelnhausen-Hailer, es bildet das Rückgrat der Entsorgung des Mülls im Main-Kinzig-Kreis. Im Rahmen eines Besuchs beim Betreiber, dem Eigenbetrieb Abfallwirtschaft, hat sich die Grüne Kreistagsfraktion Main-Kinzig über die Entsorgung und bestehende Konzepte vor Ort informiert.
Das Abfallwirtschaftszentrum in Gelnhausen-Hailer steht auf einem riesigen Gelände oberhalb des Gelnhäuser Stadtteils: „Hier wird der gesamte von den Müllabfuhren eingesammelte Hausmüll der Gemeinden von Gelnhausen bis Sinntal abgeliefert und anschließend in die Müllverbrennungsanlage gefahren“, erklärt Betriebsleiter Jochen Hemmer. Außerdem landet dort der eingesammelte Sperrmüll zwecks Aussortierung von verwertbaren Bestandteilen und auch das gesamte Altpapier: „Unser besonderer Service ist, dass Bürger und Betriebe aus dem Main-Kinzig-Kreis hier ihren Müll von alten Elektrogeräten bis hin zu Türen abgeben können.“ Hierfür stehen verschiedene Sammelstellen bereit.
In einer eigenen Lagerhalle wird das Altpapier gesammelt: „Rund 22.000 Tonnen schlagen wir hier um“, erklären der technische Leiter, Julian Tobisch sowie der Abfallberater und Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit, Frank Spies. Das Altpapier wird aus den Müllwagen entladen und anschließend per Bagger in Großraumtransporter verladen. Das Besondere: „Der angeschaffte Bagger ist ein Elektro-Bagger. Damit haben wir keine Emissionen durch die Abgase. Außerdem ist es bedeutend leiser.“
Wichtig sei, so Julian Tobisch, die Sicherstellung eine guten Kreislaufwirtschaft: „Die Anforderungen an die Abfallwirtschaft steigen von Jahr zu Jahr. Auch soll sichergestellt werden, dass die Umweltbelastung, durch die hier bis vor zwanzig Jahren abgelagerten Abfälle immer geringer wird.“ Die Deponie stellt dabei einen Teil ihres Strombedarfs selbst her: „Beispielsweise nutzen wir Deponiegas auf der eigenen Biogasanlage oder produzieren Strom durch unsere PV-Anlagen. Auch das Sickerwasser aus der eingekesselten Altdeponie wird einer speziellen Anlage aufwendig gereinigt bevor es in den Kanal gelangt.“
Derzeit wird seitens des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft an einer Gesamtstrategie gearbeitet: „Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht“, so Frank Spies.
Die Grüne Kreistagsfraktion zeigt sich überzeugt vom angestoßenen Konzept: „Die Vermeidung von Müll und die Sortierung nach Wertstoffen ist ein wichtiger Punkt im Umweltschutz“, sagt Fraktionsvorsitzender Jakob Mähler. „Während früher einfach alles auf einen Haufen geworfen wurde, sind die Aspekte der Mülltrennung und Wiederverwertung in der Vordergrund gerückt. Es zeigt sich, dass die Konzepte des Abfallwirtschaftszentrums in die richtige Richtung gehen. Wir müssen weiter konsequent daran arbeiten, die Entsorgung und Lagerung mit so wenig Umweltbelastung wie möglich zu erreichen.“