Grüne Kreistagsfraktion: Einheitliche Regelung zu Schulausfällen dringend notwendig
„Das Staatliche Schulamt in Hanau hat in der vergangenen Woche für ein vermeidbares Chaos im Main-Kinzig-Kreis gesorgt“, sagt Jakob Mähler, Fraktionsvorsitzender und bildungspolitischer Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion. „Die Verantwortung, ob der Präsenzunterricht vor Ort wegen der schlechten Wetterlage ausfällt, wurde auf die Schulleiterinnen und Schulleiter übertragen, statt eine einheitliche Lösung für den gesamten Kreis zu treffen.“
„Wer die Hessenwarn-App auf dem Handy installiert hat, der hat bestimmt zahlreiche Nachrichten bekommen, welche Schulen vom Präsenz- in den Online-Unterricht wechseln“, so Mähler. „Dies hat sich völlig unterschiedlich gestaltet, manche Schulen hatten bis Freitag keine Präsenz, im Nachbarort findet aber seit Donnerstag wieder regulärer Unterricht statt.“
Verantwortlich für dieses „Hin und Her“ ist das Staatliche Schulamt: „Dieses hat auf eine bestehende rechtliche Grundlage verwiesen, dass die Entscheidung über den Ausfall des Unterrichts bei den Schulleiterinnen und Schulleitern liegt und damit jegliche Verantwortung von sich gewiesen.“ Dies hat zu jeder Menge Individualentscheidungen geführt: „Plötzlich hatten die Schulleiterinnen und Schulleiter die Aufgabe, zu entscheiden, ob das angekündigt Wetter morgen eine sichere An- und Abreise möglich macht oder nicht.“ Dies habe in der letztendlichen Konsequenz dazu geführt, „dass nicht einmal mehr der Main-Kinzig-Kreis als Schulträger darüber informiert war, an welchen Schulen jetzt Unterricht vor Ort stattfindet oder nicht und um Informationen aus der Elternschaft gebeten hat“, so der Grüne Fraktionsvorsitzende.
Dies war besonders für die Eltern eine untragbare Situation und ist dahingehend verwunderlich, „dass in anderen Landkreisen wie Fulda oder dem Lahn-Dill-Kreis schnell einheitliche Lösungen gefunden wurden in Zusammenarbeit von Staatlichem Schulamt und Landkreis, obwohl ja davon auszugehen ist, dass dort keine anderen rechtlichen Grundlagen gelten.“ Dies stelle nicht nur die Selbstständigkeit, sondern auch die Aufgabe der Staatlichen Schulämter in Frage. „Das angekündigte Extremwetter hat somit gezeigt, dass dringend ein Umdenken beim Staatlichen Schulamt stattfinden muss, um solche Situationen nicht noch einmal aufkommen zu lassen“, so Mähler abschließend.