Schließung ist keine Option
„Eine Schließung der Grundschule in Sinntal-Mottgers kann keine Option sein“, sagt Jakob Mähler, Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion und bildungspolitischer Sprecher. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Reiner Bousonville hat er den Förderverein der Grundschule besucht: „Dort wurde deutlich: Die Situation jetzt und in den vergangenen Jahren hat für zahlreiche Probleme vor Ort gesorgt. Jetzt liegt es an der Politik und dem Schuldezernenten, diese Probleme zu lösen.“
13 Schülerinnen und Schüler müssen die Grundschule in Sinntal-Mottgers besuchen. Andernfalls erhält die Schule keine Zuweisung von Lehrkräften mehr und muss damit geschlossen werden: „Dies wäre für die Eltern und für die Kinder eine schlimme Situation“, sagen Antje Stöckner, Nicole Schmidt und Mirjam Fischbach vom Förderverein der Grundschule. Vor einigen Monaten hat das Staatliche Schulamt dem Elternbeirat mitgeteilt, dass im kommenden Jahr mit zu wenigen Schülerinnen und Schülern gerechnet wird: „Wir sind dann als Elternschaft aktiv geworden, haben Informationsabende veranstaltet und auch in Schwarzenfels geworben.“ Denn: Eltern in Sinntal-Schwarzenfels können wählen, ob sie ihre Kinder auf die Grundschule in Altengronau oder in Mottgers schicken: „Wir haben dann unsere Zahlen mit denen des Schulamtes verglichen. Aktuell sieht die Prognose so aus, dass wir nur in den kommenden zwei Jahren zu wenige Schülerinnen und Schüler haben, danach steigt die Zahl wieder deutlich an. Wir rechnen damit, dass nur zwei Kinder im übernächsten Jahr fehlen werden, um die Zahl 13 zu erreichen.“ Aktuell seien der Schuldezernent mit dem Staatlichen Schulamt in Gesprächen: „Wir hoffen jetzt, nicht noch ein paar Wochen in der Schwebe zu bleiben. Auch die Kinder haben mittlerweile gemerkt, dass es nicht sicher ist, ob sich auch im nächsten Schuljahr noch auf ihre Grundschule gehen dürfen. Diese Situation ist gerade sehr schwierig für alle Beteiligten vor Ort.“
Eine Schließung des Standortes wegen zwei fehlenden Kindern bei einer positiven Zukunftsprognose ist für Mähler keine Option: „Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Rettung des Standortes. Zum einen, die kommenden zwei Jahre mit zu wenigen Schülerinnen und Schüler zu überbrücken, aber auch, die Schule nicht als eigenständige Schule per Schulgesetz zu betrachten.“ Denn besonders um kleinere Standorte zu erhalten, wurde vor einigen Jahren die Verbundschule „Sinntal-Sterbfritz“ gegründet: „Dennoch wird die Grundschule in Mottgers bei der Lehrkräftezuweisung eigenständig betrachtet. Wenn hier aber die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler genommen wird, ist die Zukunft aller beteiligten Verbundschulen dauerhaft gesichert. Sollte es am Ende zu einer Schließung des Standortes kommen, dann nicht, weil es keine andere Option gab. Dies hat das Gespräch mit dem Förderverein deutlich gemacht.“
Die Kreistagsfraktion hat bereits eine Anfrage an die Kreisverwaltung geschickt: „Es muss eine dauerhafte Lösung zur Sicherung der Verbundschulen erarbeitet werden. Es dürfen auch nicht Fördervereine in die Haftung genommen werden, die notwendige Arbeit wie die Überprüfung der Schülerzahlen in Eigenregie zu erarbeiten“, betont Mähler: „Hier sind die Verantwortlichen gefragt, die Eltern nicht im Regen stehen zu lassen oder die Thematik auszusitzen.“ Abschließend dankt Mähler dem Förderverein für seine unermüdliche Arbeit: „Sie setzen sich entscheidend für die Fortführung des Schulbetriebs in Mottgers ein. Ihre Arbeit ist für die Sicherung des Standortes unerlässlich.“