Erste Lücke in der Beförderung schließen
„Wir möchten eine erste Lücke bei der Beförderung von Schülerinnen und Schülern schließen“, sagt Matthias Zach, bildungspolitischer Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion. Aus diesem Grund stellt die Kreistagsfraktion einen Antrag zum kommenden Kreistag, „um einen Schritt näher zu einem flächendeckenden, kostenlosen Schülerticket im Main-Kinzig-Kreis zu kommen.“
Im Juli 2021 wurde im Wetteraukreis auf Antrag der dortigen Großen Koalition ein Pilotprojekt für ein kostenloses Schülerticket ins Leben gerufen: „Dieses Ticket gilt für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II und der Beruflichen Schulen. Denn diese erhalten im Regelfall kein kostenloses Ticket für Bus und Bahn mehr“, so Zach. Das Pilotprojekt ist jetzt im Wetteraukreis gestartet.
„Dieses Projekt wollen wir auch im Main-Kinzig-Kreis einführen. Wir fordern deswegen die Einführung eines kostenlosen Schülertickets zur hessenweiten Nutzung für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II und der Beruflichen Schulen.“ Das Pilotprojekt soll auf drei Jahre festgelegt und auf Antrag zur Verfügung gestellt werden: „Wir haben im Main-Kinzig-Kreis bereits schon einmal entsprechende Diskussionen geführt, damals waren aber auch noch die Grundschüler im Gespräch, die bei einer Entfernung unter zwei Kilometern zur Schule kein kostenloses Ticket erhalten. Im Rahmen dieser Debatte wurde mitgeteilt, dass auf Grund der enorm hohen Zahl der Grundschüler eine Realisierung finanziell und strukturell nicht möglich wäre“, erklärt Zach. „Wir möchten deswegen mit diesem ersten Schritt zumindest die Lücke schließen, die realistisch mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen geschlossen werden kann.“
Die Grüne Kreistagsfraktion rechnet hier mit rund 6.700 Anspruchsberechtigten und Zusatzkosten von rund vier Millionen Euro plus zusätzlichen Mehrkosten im Bereich der Infrastruktur und beruft sich dabei auf die Zahlen, die 2022 im Bildungsausschuss vorgestellt wurden: „Aber nur, wenn alle Tickets auch in Anspruch genommen werden.“ Der Wetteraukreis kalkuliert mit 9.000 Anspruchsberechtigten und zusätzlichen Kosten von maximal zehn Millionen Euro. „Der Main-Kinzig-Kreis verfügt über einen Haushalt von fast 900 Millionen Euro, weswegen wir denken, dass die Förderung der Mobilität von jungen Menschen hier im Budget verankert werden sollte und finanziell auch verankert werden kann.“ Zach appelliert deswegen an die Große Koalition im Kreis, es den Wetterau Kolleginnen und Kollegen gleich zu tun und einem solchen Pilotprojekt zuzustimmen: „Im Rahmen dieses Pilotprojektes ist es uns wichtig, die hierfür zuständigen Ausschüsse mit einzubinden. Außerdem möchten wir, dass geprüft wird, ob das kostenlose Schülerticket auch im Rahmen des zu erstellenden Klimaschutzkonzeptes gefördert werden kann, was die Kosten für den Main-Kinzig-Kreis noch einmal erheblich senken kann“, so Zach abschließend.