Der Kreistag beschließt:

Der Main-Kinzig-Kreis wird bis spätestens 2035 klimaneutral. Damit leistet der Main-Kinzig-Kreis einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen des Pariser Klimaabkommens und des Klimaschutzgesetzes des Bundes. Bereits in 2017 wurde seitens des Kreistages der Beschluss gefasst, dass der Main-Kinzig-Kreis Mitglied bei den Klima-Kommunen wird.

Zum Erreichen dieses Ziels werden – in Fortführung der bisherigen Beschlusslagen folgende Festlegungen getroffen:

• Die Verwaltung des Main-Kinzig-Kreises wird beauftragt, mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept (IKSK) bis September 2023 einen Maßnahmenplan vorzuschlagen, mit dem das Ziel der Klimaneutralität für den Landkreis bis 2035 zu erreichen ist.
• Zum Erreichen der Klimaneutralität wird der Fokus auf die energiebedingten Emissionen gerichtet. Für die Reduktion nicht-energiebedingter Emissionen sind im IKSK gesonderte Zielsetzungen und Maßnahmen vorzuschlagen.
• Alle Maßnahmen sind grundsätzlich auf die Vermeidung und Verminderung von Treibhausgas-Emissionen auszurichten.
• Der Maßnahmenplan ist fortlaufend weiterzuentwickeln. Umsetzungsstand und Wirksamkeit der Maßnahmen werden analysiert, dokumentiert und veröffentlicht. Das Klimaschutzteam wird für die Sitzungen des zuständigen Ausschusses entsprechende Regelberichte anfertigen.

Das Erreichen der Klimaneutralität bis 2035 hat für den Main-Kinzig-Kreis Priorität. Daher werden die unterschiedlichen Verwaltungsbereiche übergreifend an dieser Thematik arbeiten und ihrerseits dem Klimaschutzteam verwaltungsinterne Ergebnisse und Maßnahmen mitteilen.

Begründung:
In Anbetracht des immer schneller voranschreitenden Klimawandels ist die Erreichung einer Klimaneutralität bis 2045 zu lang.

Oberste Priorität muss die Erreichung des 1,5 Grad Zieles haben. Dies ist nur durch konsequenten Klimaschutz und durch konsequente Bemühungen der Städte, Gemeinden, Bundesländer und des Bundes möglich.

Städte und Gemeinden haben Einfluss auf fast 40 Prozent der Treibhausgasemissionen. Andere Städte und Landkreise sind sich ihrer Verantwortung bereits bewusst. Gießen, Köln, Stuttgart, Dresden, Düsseldorf oder der Landkreis Waldeck-Frankenberg haben bereits beschlossen, bis 2035 klimaneutral zu sein.

Im Hinblick darauf, dass von Seiten der Kreisspitze bereits mehrfach „die Vorreiterrolle des Kreises“ in Sachen Klimaschutz betont wurde, ist eine derartige Verzögerung bis 2045 nicht nachvollziehbar.

Es ist deswegen dringend geboten, dass der Main-Kinzig-Kreis bis 2035 klimaneutral wird.