Der Kreistag beschließt:           

1. Der Main-Kinzig-Kreis richtet Solarförderprogramme für privat genutzte Balkonkraftwerke und PV-Anlagen ein.
   
   
2. Die Solarförderprogramme werden im Haushalt etatisiert mit einer Gesamtsumme von 600.000 Euro. Für sogenannte Balkonkraftwerke (Mikro-PV-Anlagen) werden 100.000 Euro etatisiert. Davon werden Anlagen von bis zu maximal 600 Watt mit einem Zuschuss von maximal 150,00 Euro gefördert. Für PV-Anlagen von bis zu maximal 10 kWp werden 500.000 Euro etatisiert. Der Zuschuss pro Anlage beläuft sich auf 100,00 Euro pro kWp.
   
   
3. Der Fördertopf wird beim Amt für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum (Amt 70) angesiedelt. Über die Vergabe der Förderungen entscheidet auf der Basis einer vom Amt 70 zu erarbeiteten Förderrichtlinie der Ausschuss für Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Landwirtschaft halbjährlich.
   
   
4. Die Finanzierung erfolgt über die Erhöhung der Nettokreditaufnahme.

Begründung:

Die aktuelle geopolitische Lage rund um den russischen Angriffskrieg zeigt deutlich, dass eine Abkehr von fossilen Brennstoffen dringend nötig ist. Deswegen hat der Ausbau erneuerbarer Energien hohe Priorität.

Auch wenn der Main-Kinzig-Kreis weiterhin keinen Beschluss hat, bis zu einem gewissen Zeitraum Klimaneutral zu werden, trägt der Ausbau erneuerbarer Energien doch erheblich dazu bei, ein solches Ziel zu erreichen. Denn nur durch möglichst viele Anlagen, die erneuerbare Energie erzeugen, lässt sich Klimaneutralität im Main-Kinzig-Kreis erreichen. Der Main-Kinzig-Kreis sollte daher möglichst viele Personen ermutigen, den Ausbau durch Balkonkraftwerke oder PV-Anlagen zu forcieren.

Balkonkraftwerke stellen derzeit die einzige Möglichkeit dar, selbst bei geringem Raumangebot Solarenergie zu nutzen. Um Anreize zur Installation solcher Mikro-PV-Anlagen zu schaffen, legt der Main-Kinzig-Kreis ein Förderprogramm auf. Zusätzlich werden durch ein zweites Förderprogramm zur Errichtung von PV-Anlagen bis maximal 10kWp Anreize zur Errichtung von Solaranlagen auf Dächern geschaffen. Hierzu sollen 600.000 Euro bereitgestellt werden, mit denen Photovoltaikanlagen oder Balkonkraftwerke abhängig von ihrer Leistung gefördert werden sollen.