Situation unnötig verschärft

1. Februar 2022

Grüne Kreistagsfraktion: Erlensee benötigt dringend neue Grundschule / Sorgen in Großkrotzenburg ernst nehmen

„Die seit Monaten vorherrschende Diskussion um die Schulentwicklung im Main-Kinzig Kreis und die fehlende Antwort der Großen Koalition in Form eines beschlossenen Schulentwicklungsplans haben die Situation in Erlensee und Großkrotzenburg unnötig verschärft“, sagt Matthias Zach, bildungspolitischer Sprecher der Grünen Kreistagsfraktion Main-Kinzig. Aktuell fehlen in Erlensee und Großkrotzenburg Kapazitäten im Grundschulbereich. „Die dortige Situation wird sich in den kommenden Jahren noch verschärfen.“

Eine Lösung seitens des Main-Kinzig-Kreises „wurde nach unserem derzeitigen Kenntnisstand nicht vorangetrieben. Statt konkrete Lösungsvorschläge öffentlich zu äußern und schnellstmöglich Entscheidungen zu fällen, führt der Kreis, wie er selbst schreibt, lediglich ‚intensive Gespräche‘“, so Zach. „Der Bau einer neuen Grundschule ist aber nicht in wenigen Wochen abgeschlossen und die diskutierte Erweiterung der Erlenseer Schule am Eulenhof geht nicht von heute auf morgen.“ Dabei sei jetzt absehbar, wann und wie hoch der Bedarf der kommenden Jahre ist.

„Normalerweise liefert ein Schulentwicklungsplan diese Antworten und zeigt dem Kreistag konkrete Maßnahmen für die der kommenden Jahre auf“, sagt die Erlenseer Kreistagsabgeordnete Renate Tonecker-Bös. Der zu  beschließende Schulentwicklungsplan für die Jahre ab 2021 liege bereits seit über einem Jahr bei Schuldezernent Winfried Ottmann, nachdem die erste Version wegen schulpolitisch inhaltlichen Fehlern, falschen Zahlen und Versäumnissen sowie Rechtschreibungs- und Formatierungsfehler im Kreistag zurückgewiesen wurde. „Diese Perspektivlosigkeit und die im Gefolge entstandene Untätigkeit im Rahmen der Schulentwicklung müssen nun die Schülerinnen und Schüler sowie ganz speziell die Eltern in Erlensee ausbaden, wenn nicht mehr genügend Grundschulplätze vorhanden sind. Denn bis zu drei neue Klassenzüge werden in den kommenden zwei bis drei Jahren benötigt werden.“ Bis es zu einem Engpass komme sei es nur eine Frage der Zeit, so Tonecker-Bös.

Das gleiche Problem zeigt sich nun auch an anderer Stelle. „Nicht nur in Erlensee, sondern auch an der Grundschule in Großkrotzenburg werden die Plätze langsam knapp“, sagt der Grüne Bürgermeisterkandidat für Großkrotzenburg, Lucas Bäuml. Dort werde die Zahl der Familien, die die ihren Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung wahrnehmen, von aktuell 30 auf rund 150 im Jahr 2029 steigen: „Dies bedeutet, dass auch die vorhanden Kapazitäten ausgebaut werden müssen. Dabei vermisse ich deutlich eine lösungsorientierte Unterstützung der Kommune durch den Main-Kinzig-Kreis als Schulträger“, blickt Bäuml mit Sorge auf die bisherige Haltung des Kreises, dass die vorhandenen Klassenräume für die Umsetzung der Schulbetreuung ausreichen würden.

Die Kreistagsfraktion hat deswegen einen Fragenkatalog an den Main-Kinzig-Kreis gestellt. „Wir möchten unter anderem wissen, wie lange dem Schuldezernent der fehlende Bedarf in Erlensee und Großkrotzenburg bereits bekannt ist und welche konkreten Schritte seitdem unternommen wurden“, so Zach. „Außerdem möchten wir eine konkrete Aussage der Verwaltung, wann die neuen Grundschulen fertiggestellt werden könnten und welche Lösung es von Seiten des Schuldezernenten gibt, sollte ein Neubau nicht rechtzeitig realisiert werden.“

Auch die Frage nach dem Schulentwicklungsplan stellt die Kreistagsfraktion: „Wir möchten wissen, wann dieser endlich den zuständigen Gremien zur Beratung vorgelegt wird und ob dort neben der Grundschule in Erlensee auch weitere Neubauten forciert werden.“

Dies seien nicht die einzigen Themen, bei denen der Kreis aktuell keine Aussagen treffe. „Deswegen sind auch die  Ausstattung für die vom Kreistag beschlossenen Ganztagsschulen

mit einer Mensa und die Erweiterung des gymnasialen Angebots im Westkreis Teil unseres umfangreichen Fragenkatalogs. Wir erhoffen uns damit die dringend benötigten Antworten auf die aktuellen Fragen in der Schulentwicklungsplanung des Kreises“, so Zach abschließend.


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