Kein Raum für Hetzer
„Hetzern, die während der Corona-Pandemie die Gesellschaft spalten, darf kein Raum gegeben werden“, sagt der Fraktionsvorstand der Grünen Kreistagsfraktion, Reiner Bousonville, Viola Haßdenteufel und Jakob Mähler. „Deswegen ist es für uns nicht nachvollziehbar, wie die Kreiswerke Main-Kinzig Imke Otto in ihrer Kategorie ‚Erzeugerin von hier‘ portraitieren konnten.“
Otto wird dort als Goldschmiedin vorgestellt. „Was die Kreiswerke aber nicht benannt haben, ist, dass Imke Otto die Organisatorin der ‚Querdenken 6051‘ Demonstrationen ist und Verantwortliche für die ‚Allianz pro Grundgesetz‘. Otto hat mehrere Demonstrationen gemeinsam mit rechten Parteien in und um Gelnhausen organisiert. Die Organisation ist dafür bekannt, dass sie gegen die Corona-Maßnahmen hetzt, Verschwörungstheorien verbreitet und Hass gegen ganze Menschengruppen schürt.“
Umso erstaunlicher ist es, dass die Kreiswerke Main-Kinzig, als Tochtergesellschaft des Main-Kinzig-Kreises, Imke Otto einen ganzen Artikel widmen: „Der Main-Kinzig-Kreis betont bei allen sich bietenden Möglichkeiten, dass sie sich gegen Querdenken und gegen die Spaltung der Gesellschaft stellen. Gleichzeitig wird mit Imke Otto, einer der führende Querdenker-Kräfte im Kreis, Werbung für die Kreiswerke Main-Kinzig gemacht.“ Auch die Bemühungen des Kreises rund um die kreisweite Impfkampagne bekommen einen Beigeschmack, „wenn eine kreiseigene Tochtergesellschaft mit Impfgegnern wirbt.“ Umso bezeichnender wirke da die Überschrift des Artikels: „Schmuck mit Persönlichkeit“ und die Tatsache, dass die Kreiswerke einen Silberschmiedekurs bei Imke Otto verlosen: „Hier sollte sich die Kreiswerke distanzieren und das Gewinnspiel beenden.“
Der Fraktionsvorstand der Grünen Kreistagsfraktion fordert nun Aufklärung von Seiten der Kreisspitze: „Die verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreiswerke und der neue Geschäftsführer Oliver Habekost müssen sich erklären, wie dieser Artikel zu Stande kam, ob hier wider besseren Wissens von Seiten einiger gehandelt wurde und wie der Bericht so lange im Internet und im kreiswerkeeigenen Magazin ‚STRÖMUNG‘ unentdeckt bleiben konnte.“ Klar sei, dass der Kreis hier entsprechende Aufklärung leisten müsse: „Wir erwarten hier genaue Gründe und keine Aussagen, dass ein solcher Fehler nicht mehr passieren wird und der Kreis sich von den Aussagen von Imke Otto distanziert. Für eine solche allgemeine Aussage ist es deutlich zu spät“, so Bousonville, Haßdenteufel und Mähler abschließend.